Ich lass mir doch nicht den Senatspreis verhageln!

Der 44. Senatspreis der Elbe bot den Booten und Ihren Crews einen bunten Blumenstrauß an Wetterkapriolen. Zwischen Flaute und Fallböen hatten die Seglerinnen und Segler ausreichend Gelegenheit das teure Ölzeug aufzutragen. Um ein Haar wären sogar einige Rettungswesten zum Einsatz gekommen.

Der Senatspreis startete dieses Jahr wieder am Vormittag – die Tide wollte es so. Auch dieses Jahr gingen die Boote des Senatspreis light als erste auf die Bahn, für den leider nur zwei Boote gemeldet hatten. Es bleibt die Frage: wie erreicht man die Segler, die noch nichts mit Regatten am Hut haben? Vom Format jedenfalls sind die Organisatoren auch weiterhin überzeugt. Es bleibt zu hoffen, dass 2025 mehr Regatta-Rookies die Gelegenheit ergreifen und melden.

Foto Jan Kruse – Die Schojer beim Senatspreis light

Zum ersten Mal durften auch Jollen für den Senatspreis melden, was dem Konzept der Elbe Super Sailing Tour natürlich sehr entgegen kam. Zwar können die Jollen nicht den Senatspreis gewinnen – dies lässt die Stiftungsurkunde des Hamburger Senats nicht zu – aber das Organisationsteam lobte für die schnellste Jolle nach berechnete Zeit den Jollenpreis aus (verrückter Name!).

Wie üblich beim Senatspreis schickte die Wettfahrtleitung zunächst die schnellsten Boote auf die Bahn. Danach folgt die zweitschnellste Yardstickgruppe usw. Ap­ro­pos Bahn: Die war richtig gut dieses Jahr! Die Lühe-Tonne lag nicht so dicht unter Land und musste an Steuerbord gerundet werden – dadurch kreuzten sich die Kurse der Boote nicht. Immer eine gute Idee aber dieses Jahr ganz besonders, weil gleich kurz nach dem ersten Start ein heftiger Hagelschauer das Feld ordentlich durcheinander wirbelte.
Ebenfalls ein glückliches Händchen bewies die Wettfahrtleitung damit, die Blankenese-Tonne weiter nach Westen zu verlegen und somit das eh ungeliebte Stück Richtung Hamburg zu verkürzen. nicht zuletzt deshalb genau richtig, da zwischenzeitlich der Wind fast vollständig einschlief – zumindest schien die Sonne.

Irgendwann, kurz vor Zieleinlauf des vorderen Feldes, schlugen dann noch für 1-2 Minuten irgendwelche wild gewordenen Fallböen auf die Boote ein. Es kachelte plötzlich so sehr, dass bei der Chosi fast zwei Leute in den Bach gefallen wären, als das Boot unvermittelt in die Sonne schoss. Aber genau so schnell wie er kam, war der Spuk auch wieder vorbei. Wenn es nicht September gewesen wäre, hätte es auch April sein können.

Am Ende kamen alle bei vorletzten Rennen der Elbe Super Sailing Tour gesund und munter über die Ziellinie. Die Elbe Super Sailing Tour war dann ein wiederkehrendes Thema Abends auf der Senatspreis-Party: Wie ist der aktuelle Stand der Tabelle, wann ist eigentlich die Siegerehrung. Die Fragen konnte am Abend nicht beantwortet werden, aber es bleibt der Eindruck: Die Idee ESST ist gut!

Alle Fotos sind von Jan Kruse – Danke fürs Durchhalten!

Disclaimer: Ich mache nicht nur elbregatten.de sondern bin auch als Wingman im Senatspreis-Orgateam. Womöglich bin ich nicht objektiv genug in diesem Blog.